Wann steigt man im TVöD eine Stufe höher?
Wer im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) arbeitet, stellt sich oft die Frage: Wann steigt man im TVöD eine Stufe höher? Der Stufenaufstieg innerhalb der Entgeltgruppen ist entscheidend für die Gehaltsentwicklung und daher für viele Beschäftigte von großer Bedeutung. Dieser Artikel erklärt dir kompakt und verständlich, welche Fristen gelten, welche Sonderfälle es gibt und wie du deinen Stufenwechsel planen kannst.
| Stufe | Regelverweilzeit in Jahren | Bemerkung |
|---|---|---|
| Stufe 1 → Stufe 2 | 1 Jahr | Berufseinsteiger beginnen hier |
| Stufe 2 → Stufe 3 | 2 Jahre | Voraussetzung: gute Leistungen |
| Stufe 3 → Stufe 4 | 3 Jahre | Regelfall ohne Unterbrechung |
| Stufe 4 → Stufe 5 | 4 Jahre | Längere Verweildauer erforderlich |
| Stufe 5 → Stufe 6 | 5 Jahre | Höchste Stufe mit den meisten Jahren |
Was bedeutet „Stufe“ im TVöD?
Im TVöD ist jede Entgeltgruppe in bis zu sechs Stufen unterteilt. Diese Stufen spiegeln die Berufserfahrung wider. Wer länger im Dienst ist und gute Leistungen zeigt, rückt in höhere Stufen auf. Dies hat direkte Auswirkungen auf das monatliche Gehalt.
Wie lange bleibt man in einer Stufe?
Die Zeit, die man in einer bestimmten Stufe verbleibt, wird Verweilzeit genannt. Diese ist im TVöD klar geregelt. Bei Stufe 1 ist der Aufstieg nach einem Jahr möglich, in den höheren Stufen steigen die Zeiten auf bis zu fünf Jahre.
Welche Voraussetzungen gelten für den Stufenaufstieg?
Der Stufenaufstieg erfolgt automatisch, wenn keine erheblichen Leistungsmängel vorliegen. Personalverantwortliche können den Aufstieg jedoch auch beschleunigen oder verzögern. Besonders gute Leistungen können eine vorzeitige Höherstufung ermöglichen.
Was passiert bei Unterbrechungen oder Teilzeit?
Bei Elternzeit, Pflegezeit oder Teilzeitkonstruktionen kann sich der Aufstieg verzögern. Die Verweilzeit zählt nur, wenn eine tatsächliche Beschäftigung im Sinne des TVöD stattfindet.
Sonderregelungen und Ausnahmen
Es gibt auch tarifliche Sonderregeln: In Bereichen wie dem Sozial- und Erziehungsdienst gelten teils abweichende Stufensysteme. Mehr Infos dazu findest du über unseren TV-L Rechner.
Einfluss von Leistungsbeurteilungen
Eine sehr gute Leistungsbeurteilung kann den Stufenaufstieg beschleunigen. Arbeitgeber können im Rahmen der „leistungsbezogenen Vergütung“ abkürzende Regelungen anwenden.
Kann man eine Stufe überspringen?
In der Regel nicht. Nur in besonderen Fällen (z. B. Wechsel von außerhalb mit viel Berufserfahrung) kann eine Einstufung in eine höhere Stufe bei der Einstellung erfolgen. Eine spätere Überspringung ist selten.
Welche Rolle spielt der Wechsel der Entgeltgruppe?
Ein Wechsel der Entgeltgruppe (z. B. durch Beförderung) bedeutet meist, dass man in eine neue Stufe der höheren Gruppe eingestuft wird. Dabei ist relevant, aus welcher Stufe man kommt und welche Berufserfahrung anerkannt wird.
Tipps für einen reibungslosen Aufstieg
- Führe regelmäßig Mitarbeitergespräche
- Dokumentiere deine Leistungen
- Informiere dich über deinen aktuellen Stufenstand
- Nutze Rechner wie den AOK-Gehaltsrechner oder den DRK-Gehaltsrechner für Vergleichswerte
Relevante Unterschiede nach Trägern
Im Bereich der Krankenkassen oder kirchlichen Träger gelten zum Teil eigene Tarife. Ein Blick auf den TV-Ärzte Rechner oder Wikipedia zum Thema Tarifvertrag öffentlicher Dienst bietet einen guten Überblick.
FAQ
Wie erfahre ich meine aktuelle Stufe im TVöD? Diese Information steht auf deiner monatlichen Gehaltsabrechnung oder kann bei der Personalstelle erfragt werden.
Kann ein Stufenaufstieg abgelehnt werden? Nur bei gravierenden Leistungsmängeln oder Unterbrechungen, ansonsten erfolgt er automatisch.
Wird Teilzeit für die Verweildauer voll angerechnet? In den meisten Fällen ja, sofern die Beschäftigung durchgehend erfolgt.
Was passiert beim Arbeitgeberwechsel innerhalb des öffentlichen Dienstes? Die bisherige Stufe kann anerkannt werden, dies ist jedoch Verhandlungssache beim Wechsel.
Fazit
Die Frage „wann steigt man im TVöD eine Stufe höher“ ist für viele Beschäftigte von zentraler Bedeutung. Die Regelverweilzeiten bieten Orientierung, dennoch spielen auch individuelle Faktoren wie Leistung, Unterbrechungen und Trägerunterschiede eine Rolle. Wer sich gut informiert und aktiv im Dialog mit der Personalstelle bleibt, kann seine Gehaltsentwicklung langfristig positiv gestalten.
Für weitere Informationen rund um den TVöD besuche unsere Startseite und entdecke auch unsere zahlreichen Rechner für verschiedene Tarifbereiche.
